Die Historie von Gelsenkirchen als Standort der Bekeidungsindustrie bildete die Basis für die Konzeption unseres Gesamtprogramms in der Schalker St. Joseph Kirche im Schwerpunkt „Gewebe“. Umso mehr freuen wir uns über eine Kooperation mit der öAG Arbeit und Leben (DGB/VHS), um die Ausstellung „Arbeit an der Mode. Zur Geschichte der Gelsenkirchener Bekleidungsindustrie“ in den kommenden Wochen wieder aufleben zu lassen, die einlädt, sich mit der Geschichte zu befassen und das Verschwinden der Textilproduktion aus der Stadt Gelsenkirchen nachzuvollziehen. Erstmals gezeigt wurde sie bereits im Jahr 2004. Diesmal erhält sie unter dem Titel „Arbeit an der Mode – Ein neues Kapitel?“ allerdings einen neuen Abschluss.

Zum Inhalt:
Im Ruhrgebiet, das durch den Niedergang der Montanindustrie in den letzten Jahrzehnten schwer getroffen wurde, bleibt auch heute noch wenig Raum für die Geschehnisse jenseits von Kohle, Eisen und Stahl. So ist es vielen auch nicht bekannt, dass das Ruhrgebiet und im Beson­deren Gelsenkirchen zu einem der wichtigen regionalen Standorte der Bekleidungs­industrie nach dem Zweiten Weltkrieg wurde. Daher lenkt die Ausstellung den Blick auf eine im Vergleich zu den montanindustriellen Strukturen zwar untergeordnete Industrie, die die Gelsenkirchener Stadtväter jedoch in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zur „fünften Säule der Wirtschaftsstruktur“ ausbauen wollten und in der vor allem Frauen und Kriegsversehrte einen Arbeitsplatz finden sollten. Die Geschichte dieser Industrie und die Arbeitserfahrungen der darin beschäftigten Menschen wird lebendig durch die anschaulichen Schilderungen ehemaliger Beschäftigter, Betriebsrät*innen und Gewerkschaftssekretäre, die aktiv am zugrundeliegenden Seminar und Forschungsprojekt beteiligt waren.

Wir laden herzlich ein, bei der Vernissage dabei zu sein, in die die aktuellen Zwischenstände der Formate von „Walnuss & Gewebe“ einfließen, genauso wie zur Stadtrundfahrt und dem eigenständigen Ausstellungsbesuch und freuen uns auf den Austausch und die Diskussion!