Die Projektteams von UrbaneProduktion.Ruhr und Materialverwaltung on tour freuen sich sehr, ab sofort mit der St. Joseph-Kirche einen für Schalker:innen – einheimisch wie auswärtig – besonders symbolträchtigen Ort mit neuem Leben zu füllen.
„Diese Kirche ist gottlob nicht nur irgendein Gebäude“ – mit diesen Worten wird Pfarrer Ingo Mattauch zitiert, der am Silvesterabend 2019 zusammen mit der Gemeinde dort eine festliche Messe zum Ende des Regelbetriebs gefeiert hat. In dem markanten Bau, von dem Essener Architekten Peter Zindel als neuromantische Basilika mit zwei Westtürmen entworfen, finden seitdem nur noch besondere Gottesdienste statt, beispielsweise Einschulungsgottesdienste und die Messen zur Eröffnung der Bundesliga-Saison des FC Schalke 04 e.V. Denn wie angedeutet ist die Geschichte des Clubs eng mit der des Gotteshauses verknüpft, was sich vor allem an Heimspieltagen des S04 zeigt. Dann öffnen sich nach wie vor die an Heimspieltagen blau-weiß geschmückten Kirchenpforten für das Projekt „Offene Kirche Schalke“. Fußballfans auf dem Weg ins Stadion, die einen Moment verweilen wollen, trinken hier einen Kaffee, sprechen ein persönliches Gebet, entzünden eine blau-weiße Kerze oder Hinterlassen einer Bitte an der „Schalker Mauer“ im Seitenschiff der Kirche.
Doch nicht nur an Spieltagen wird die enge Verbindung zwischen Fußball und Gotteshaus deutlich: St. Joseph war die erste erste katholische Kirchenbau in Schalke, eröffnet 1894 und gestiftet von Friedrich Grillo, dem Begründer der Schalker Industrie. Er stellte Baugrundstück und Geld zur Verfügung, um seinen Arbeitern eine Kirche für ihre Messfeiern zu stiften. Im Jahr 1944 wurde das Gebäude bei Bombenangriffen weitestgehend zerstört, Anfang der 1950er-Jahr wieder aufgebaut, mit von Kunstmalermeister Franz Klocke entworfenen Fenstern, in denen sich die Stadthistorie widerspiegelt. Und so kommt auch die Verbindung zwischen der Schalker Kirche und der (Fußball-)Gemeinde in Form eines Kirchenfensters des heiligen Aloisius von Gonzaga im rechten Seitenschiff zum Tragen. Der Schutzpatron der Jugend ist hier nämlich mit blau-weißem Fußball und Fußballschuhen abgebildet, zu seinen Füßen liegt ein Ball.
An einem solchen Ort zu arbeiten, stellt uns vor besonders spannende Herausforderungen hinsichtlich kooperativer Raumnutzungen, aus denen sich große Chancen ergeben. So freuen und wir freuen wir uns beispielsweise schon sehr darauf, während des Formats „Offene Kirche“ nicht nur über Fußball, sondern auch über Produktion und Nachhaltigkeit zu diskutieren und einen Gottesdienst inmitten unserer Ausstellung zu Urbaner Produktion und der Requisiten und Kulissen der Materialverwaltung on tour zu feiern . Dabei gilt: Selbstverständlich sind während unseres Programms in der St. Joseph Kirche alle willkommen – ob blau-weiß oder schwarz-gelb, ob Gemeindemitglied, Fußballfan oder nicht. Bedanken möchten wir uns bereits jetzt an dieser Stelle bei der Gemeinde, dem Kirchenvorstand und dem Bistum Essen, die unseren Vorhaben von der ersten Minute an offen und positiv gegenübergestanden haben.